Kammerspiel im Hotelzimmer: Der Regisseur Rudi Gaul spielt mit den Ebenen und fragt nach der Wahrheit. Eine Frau schreibt ein Buch. Darin geht es um einen Mann, der eine Frau auf sein Hotelzimmer nimmt. Sie haben Sex. Am nächsten Morgen eröffnet ihm die Fremde, dass sie sich vor zwanzig Jahren schon einmal begegnet seien und er sie vergewaltigt habe. Der Mann sagt, die Frau lüge. Die Frau sagt, der Mann habe die Straftat verdrängt. Für diese Geschichte wird der Autorin Agnes Lehner (Mina Tander) der wichtigste deutsche Literaturpreis verliehen. In ihrem Hotelzimmer gibt die Preisträgerin einem regionalen Fernsehsender ein Interview. Dann eröffnet ihr Kameramann Lukas (Godehard Giese), dass sie sich kennen. Sie sagt, er lüge. Er sagt, sie habe die gemeinsame Vergangenheit verdrängt. [mehr..]
Veröffentlicht: 11.11.2015
SpielFilm
Spätestens seit Wolfgang Petersens Über-Meisterwerk "Das Boot" (1981) gelten deutsche Filmemacher zu Recht international als Meister klaustrophobischer Thriller in begrenzten Räumen. Auf die Spitze getrieben hat dieses Konzept Romuald Kamakar mit seinem Kammerspiel "Der Totmacher" (1995) in dem Götz George den Kindermörder Fritz Haarmann spielt. Ein einziger Raum mit einem Hauptdarsteller, der sich die Seele aus dem Leibe spielt und nur ganz wenige weitere Darsteller: Mehr war nicht nötig . [mehr..]