Sugar hält sich nicht lange mit Einführungen und Erklärungen auf und zieht den Zuschauer genauso schnell und faszinierend in die Welt der Stricherszene wie Cliff (Andre Noble), seinen Protagonisten. Der versucht an seinem achtzehnten Geburtstag erste sexuelle Erfahrungen zu machen und lernt dabei Butch (Brendan Fehr) kennen, von dem er sofort angezogen ist. Mit Handkamera und schnell geschnittenen Bildern zeigt uns Regisseur John Palmer - Sugar ist dreißig Jahre nach seinem Spielfilmdebüt Me erst sein zweites Werk - ein Milieu, dem er einen ungewohnten Glamour verleiht, dabei aber trotzdem versucht die brutale Unmittelbarkeit der Straße zu vermitteln. Cliffs bürgerlicher Alltagswelt mit seiner alleinerziehenden Mutter und der frühreifen Schwester setzt Palmer eine nächtliche Traumwelt entgegen, die hauptsächlich durch den exzessiven Gebrauch diverser Rauschmittel entsteht und sexuelle Ausschweifungen beinhaltet. Die anfängliche Euphorie und Faszination Cliffs für die selbstbewussten und schönen Stricher im geheimnisvollen Reich der Nacht wird aber schnell durch die ernüchternde Realität verdrängt, in der sich der Angebetete als egoistischer Junkie entpuppt. [mehr..]